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Explosionsschutzdokument: Pflicht, Inhalte und Erstellung

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Was ist ein Explosionsschutzdokument?

Ein Explosionsschutzdokument ist eine rechtsverbindliche Anforderung, das gemäß der europäischen ATEX-Richtlinie 1999/92/EG sowie der deutschen Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) erstellt werden muss. Es dient dem Schutz von Beschäftigten vor explosionsfähigen Atmosphären am Arbeitsplatz. In dem Dokument werden potenzielle Explosionsrisiken identifiziert, bewertet und Schutzmaßnahmen dokumentiert.

Warum müssen Unternehmen ein Explosionsschutzdokument besitzen?

Das Explosionsschutzdokument dient dem Nachweis, dass ein Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen an den Explosionsschutz erfüllt. Es zeigt, dass Gefährdungen durch explosionsfähige Atmosphären identifiziert, bewertet und entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. Das Dokument ist vor Aufnahme der Tätigkeiten zu erstellen und bei Änderungen im Betrieb zu aktualisieren.

Welche Branchen müssen ein Explosionsschutzdokument vorweisen?

Ein Explosionsschutzdokument ist in allen Branchen erforderlich, in denen explosionsfähige Atmosphären auftreten können. Dazu zählen insbesondere:

  • Chemische Industrie
  • Lebensmittelindustrie (z. B. Mühlen, Bäckereien)
  • Pharmazeutische Industrie
  • Lackierbetriebe und Tankstellen
  • Entsorgungs- und Recyclingunternehmen
  • Landwirtschaft (z. B. Biogasanlagen)
  • Metallverarbeitung (z. B. durch Aluminiumstaub)

Auch kleinere Betriebe wie Schreinereien oder Bäckereien können betroffen sein, wenn sie mit brennbaren Stoffen arbeiten.

Vorgaben und Ziele des Explosionsschutzdokuments

Das Explosionsschutzdokument verfolgt folgende Ziele. 

  • Identifikation und Bewertung von Explosionsrisiken
  • Festlegung von Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Explosionen
  • Dokumentation der Zoneneinteilung gemäß ATEX-Richtlinie 1999/92/EG
  • Nachweis der Eignung von Arbeitsmitteln in explosionsgefährdeten Bereichen
  • Schulung und Unterweisung der Mitarbeiter

Die Erstellung des Dokuments basiert auf der Gefährdungsbeurteilung und muss alle Betriebszustände und Tätigkeiten berücksichtigen.  

Inhalte eines Explosionsschutzdokuments

Ein vollständiges Explosionsschutzdokument sollte folgende Inhalte abdecken:

  1. Gefährdungsbeurteilung
    Identifikation explosionsfähiger Stoffe, Analyse möglicher Zündquellen
  2. Zoneneinteilung
    Klassifikation von Bereichen in Zone 0, 1, 2 (Gase) bzw. 20, 21, 22 (Stäube)
  3. Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen
    Vermeidung explosionsfähiger Atmosphäre, Verhinderung von Zündquellen
  4. Verwendete Arbeitsmittel und deren Eignung
    Nachweis der Konformität mit ATEX-Richtlinien
  5. Dokumentation der Prüfungen und Instandhaltungen
  6. Mitarbeiterschulung und Notfallmanagement

Wer darf ein Explosionsschutzdokument erstellen?

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber für die Erstellung verantwortlich. In der Praxis wird das Dokument jedoch oft von Fachkräften für Arbeitssicherheit, Explosionsschutzbeauftragten oder externen Sachverständigen erstellt, da hierfür spezielles technisches und rechtliches Wissen notwendig ist.

Die Fachkunde umfasst eine entsprechende Berufsausbildung, Berufserfahrung sowie die Teilnahme an spezifischen Fortbildungsmaßnahmen.

Wie lange ist ein Explosionsschutzdokument gültig?

Ein Explosionsschutzdokument ist nicht unbegrenzt gültig. Es muss regelmäßig überprüft und bei Änderungen aktualisiert werden, z. B. bei:

  • Änderungen an Produktionsprozessen oder Arbeitsmitteln
  • Einführung neuer Stoffe
  • Umbauten oder Erweiterungen
  • Neue gesetzliche Anforderungen

Fazit

Ein Explosionsschutzdokument ist ein unverzichtbares Instrument zur Gewährleistung der Sicherheit in Betrieben mit explosionsgefährdeten Bereichen. Es dokumentiert die Gefährdungsbeurteilung und die getroffenen Schutzmaßnahmen und dient als Nachweis gegenüber Aufsichtsbehörden. Die regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung des Dokuments sind essenziell, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

Explosionsschutzdokument von ProSafeCon

Wir von ProSafeCon sind auf die Erstellung von Explosionsschutzdokumenten spezialisiert und unterstützen Unternehmen aller Branchen zuverlässig und fachkundig. Mit unserem interdisziplinären Team von Spezialisten übernehmen wir die vollständige Erstellung Ihres Explosionsschutzdokuments – praxisnah und rechtskonform.

Unsere Leistungen im Überblick:

  • Erstellung der Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV / BetrSichV
  • Einteilung der Ex-Zonen für den Ex-Bereich
  • Erstellung der Verfahrensbeschreibung für den Explosionsbereich
  • Erarbeitung von Maßnahmenempfehlung
  • Ableitung von Umsetzungsempfehlungen
  • Zusammenfassung der ergänzenden Dokumente zum Explosionsschutz

Weitere Informationen finden Sie auf unsere Produktseite: https://prosafecon.de/explosionsschutzdokument-erstellung/


Quellenangaben

  1. Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), §6: gesetze-im-internet.de
  2. ATEX-Richtlinie 1999/92/EG: eur-lex.europa.eu
  3. DGUV Information 213-106 „Explosionsschutzdokument“: publikationen.dguv.deDGUV Publikationen
  4. KomNet NRW: komnet.nrw.deKompetenznetz NRW+2Kompetenznetz NRW+2Kompetenznetz NRW+2
  5. DENIOS: denios.deDENIOS+2DENIOS+2DENIOS+2
  6. Forum Verlag: forum-verlag.comForum Verlag
  7. TÜV SÜD: tuvsud.comTÜV SÜD
  8. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Explosionsschutz/_node.html
  9. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV): Informationen zum Explosionsschutz: https://www.dguv.de/

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