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H- und P-Sätze: Gefahrenhinweise und Sicherheitshinweise

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H- und P-Sätze sind wesentliche Elemente des global harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen (GHS). Das GHS wurde entwickelt, um den sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen zu gewährleisten. Diese Sätze dienen der Identifizierung von Gefahren und geben wichtige Informationen darüber, wie mit Chemikalien sicher umgegangen werden sollte.. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die genaue Bedeutung der H- und P-Sätze und geben Ihnen einige Beispiele an die Hand.

Was sind H-Sätze?

H-Sätze (Hazard Statements) sind Gefahrenhinweise, die auf die spezifischen Risiken einer Chemikalie hinweisen. Sie beschreiben die Art der Gefahr, wie z.B. die Toxizität, Explosivität oder Umweltschädlichkeit eines Stoffes. Die H-Sätze ersetzen die früheren R-Sätze (Risikohinweise) und sind international standardisiert.

Die EUH-Sätze müssen auch innerhalb der EU angegeben werden und beschreiben Gefahren, die über das GHS hinausgehen.

Beispiele für H-Sätze

  • H200: Instabil, explosiv
  • H201: Explosiv, Gefahr der Massenexplosion
  • H220: Extrem entzündbares Gas
  • H300: Lebensgefahr bei Verschlucken
  • H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken
  • H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung

Auf der Website der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) finden Sie die aktuellen H-Sätze Liste.

Was sind P-Sätze?

P-Sätze (Precautionary Statements) sind Sicherheitshinweise, die Maßnahmen zur Minimierung der Risiken bei der Handhabung gefährlicher Stoffe vorschlagen. Sie geben Anweisungen, wie der Umgang mit einer Chemikalie sicher gestaltet werden kann, um Mensch und Umwelt zu schützen. Diese Hinweise haben die früheren S-Sätze (Sicherheitsratschläge) abgelöst und sind ebenfalls international standardisiert.

Beispiele für P-Sätze

  • P102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
  • P210: Von Hitze/Funken/offener Flamme/heißen Oberflächen fernhalten. Nicht rauchen.
  • P222: Keinen Kontakt mit Luft zulassen.
  • P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • P283: Schwer entflammbare oder flammhemmende Kleidung tragen.
  • P305 + P351 + P338: Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
  • P313: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.

Auf der Website der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) finden Sie die aktuellen P-Sätze Liste.

Bedeutung und Anwendung von H- und P-Sätzen

Die Bedeutung der H- und P-Sätze liegt darin, dass sie auf Verpackungen, Etiketten und Sicherheitsdatenblättern (SDB) von Chemikalien abgedruckt werden und so eine sofortige Identifikation der potenziellen Gefahren und der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ermöglichen. Die klare und einheitliche Formulierung dieser Sätze trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und einen sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen international zu gewährleisten.

Für Unternehmen und Anwender ist es entscheidend, die H- und P-Sätze zu kennen und zu verstehen. Dies gilt insbesondere für die Lagerung, den Transport, die Verwendung und die Entsorgung von Chemikalien. Eine falsche Handhabung aufgrund unzureichender Kenntnisse der Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen kann schwerwiegende Folgen haben, sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch für die Umwelt.

Struktur und Codierung der H- und P-Sätze

Jeder H- und P-Satz ist mit einem eindeutigen Code versehen, der aus einem Buchstaben (H für Hazard bzw. P für Precautionary) und einer dreistelligen Zahl besteht. Diese Codierung ermöglicht eine schnelle und präzise Zuordnung der entsprechenden Gefahren- und Sicherheitshinweise.

Die H-Sätze sind in verschiedene Kategorien unterteilt, zum Beispiel:

  • H2xx: Physikalische Gefahren
  • H3xx: Gesundheitsgefahren
  • H4xx: Umweltgefahren

Die P-Sätze folgen einem ähnlichen System, das die Hinweise in bestimmte Gruppen einteilt, wie z.B. Vorsorgemaßnahmen (P2xx), Maßnahmen im Notfall (P3xx) und Lagerungsanforderungen (P4xx).

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Rechtlicher Hintergrund und Grundsätzliches

Für den sicheren Umgang mit chemischen Stoffen unter Alltagsbedingungen im privaten, gewerblichen und behördlichen Bereich ist die Kennzeichnung von Gefahrstoffen, Gemischen/Zubereitungen und Erzeugnissen eine wesentliche Voraussetzung. Grundlage für die Kennzeichnung ist eine eindeutige Einstufung. Auch eine den Anforderungen entsprechende Verpackung ist für den sicheren Umgang mit Chemikalien unerlässlich. Neben diesen grundlegenden Anforderungen sind für Stoffe mit biozider Wirkung beispielsweise besondere Merkmale zu berücksichtigen.

In der Vergangenheit wurden Chemikalien weltweit unterschiedlich eingestuft und gekennzeichnet. Im Extremfall galten Stoffe, die in der EU, Australien und Thailand als gesundheitsschädlich eingestuft wurden, in den USA, Kanada und Japan als giftig, in China jedoch nicht als gefährlich. Die jeweiligen Regelungen unterschieden sich jedoch in den Details und erschwerten den globalen Handel unnötig. Aus diesem Grund wurde das GHS (Globally Harmonized System of Classification, Labelling and Packaging of Chemicals) im Auftrag der Vereinten Nationen entwickelt.

Mit der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung – Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen) wurde das weltweit harmonisierte System „GHS“ in der EU eingeführt.

Seit dem 1. Dezember 2010 ist die CLP-Verordnung für Stoffe und seit dem 1. Juni 2015 für Gemische, wie Zubereitungen anzuwenden.

Die CLP-Verordnung löste die bisherigen R- und S-Sätze (Risiko, Sicherheitsmaßnahmen) bei der Kennzeichnung von Chemikalien durch codierte H- und P-Sätze (Gefahren-, Sicherheitshinweise) ab, die in Kurzform wichtige Informationen über die Stoffe enthalten.

Fazit

H- und P-Sätze („Gefahren- und Sicherheitshinweise“, englisch hazard statements und precautionary statements) sind unverzichtbare Werkzeuge im modernen Chemikalienmanagement. Sie ermöglichen eine effektive Kommunikation der Gefahren und notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, die für den Schutz von Mensch und Umwelt unerlässlich sind. Das Verständnis und die Beachtung dieser Hinweise sind grundlegende Voraussetzungen für den sicheren Umgang mit chemischen Stoffen in allen Bereichen, von der Industrie über das Handwerk bis hin zum privaten Gebrauch.

Durch die standardisierte und weltweit anerkannte Form dieser Sätze wird ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet, unabhängig von der Sprache oder dem Land, in dem die Chemikalien verwendet werden.

Quellen:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32008R1272

P-Sätze Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (PDF)

H-Sätze Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (PDF)

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