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Flucht- und Rettungsplan erstellen – Schritt für Schritt

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In Deutschland ist ein Flucht- und Rettungsplan eine verbindliche Sicherheitsanforderung für viele Bereiche des öffentlichen Lebens. Man findet ihn zum Beispiel häufig in Firmenstandorten, aber auch in öffentlich zugänglichen Gebäuden, kommunalen Einrichtungen, Hotels oder im Gastgewerbe. Die Hauptaufgabe des Flucht- und Rettungsplans ist klar definiert: Menschen, die sich kurzzeitig oder regelmäßig in einem Gebäude aufhalten, sollen über das richtige Verhalten im Gefahrenfall informiert werden.

Der Rettungs- und Fluchtplan liefert folglich einen Überblick über das Objekt und informiert über Fluchtmöglichkeiten sowie über Rettungs- und Alarmeinrichtungen. Dafür müssen in einem Flucht- und Rettungsplan alle Informationen enthalten sein, die es den Menschen im Gebäude ermöglichen, sich oder andere in einer gefährlichen Situation so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. In diesem Artikel erklären wir die Schritte zum Erstellen von Flucht- und Rettungsplänen und klären die Fragen, ob es Sinn macht, einen Flucht- und Rettungsplan selbst zu erstellen, oder besser erstellen zu lassen.

Welche Vorgaben müssen beim Flucht- und Rettungsplan erstellen eingehalten werden?

In Deutschland wird die Gestaltung von Flucht- und Rettungsplänen durch die DIN ISO 23601 geregelt. Auch die ASR A1.3 und die ASR A2.3 (Fluchtwege und Notausgänge) beinhalten spezifische Anforderungen an die Gestaltung. Diese werden jedoch bereits durch die Anforderungen der DIN ISO 23601 abgedeckt.

Die Fluchtplan Erstellung – Schritt für Schritt

Nun geht es an die Erstellung des Flucht- und Rettungsplans. Dieser sollte die folgenden Elemente enthalten:

1.     Grundlage Objektgrundriss

Wichtiger Bestandteil ist ein schematischer Objektgrundriss, der den Bereich um den Standort zeigt. Dies kann die gesamte Etage, ein Ausschnitt, z.B. ein Gebäudeflügel oder das gesamte Firmengebäude (wenn es der Maßstab erlaubt) sein.

Liegt der Grundriss digital als Datei vor, die weiterverarbeitet werden kann (z.B. vom Architekten als Ebenen-PDF- oder DWG-Datei), kann diese gut verarbeitet/aufbereitet werden. Die Situation ist anders, wenn Grundrisse nur als Fotos, Baupläne oder handgezeichnete Skizzen vorliegen. Dann muss der Gebäudegrundriss, auf dem der Flucht- und Rettungsplan basiert, mit großem Aufwand manuell neu erstellt werden. Das Format und der Maßstab müssen normgerecht festgelegt und die Ausrichtung entsprechend der geplanten Aushangposition vorgenommen werden.

2.     Markierung von Fluchtwegen

Der zweite Schritt ist die Markierung der Fluchtwege. In diesem Schritt werden die entsprechenden Piktogramme für die Sicherheitsausrüstung angebracht. Es ist wichtig, dass die Position mit der Perspektive des Betrachters übereinstimmt und dass Rettungswege und Fluchtwege farblich hervorgehoben werden.

Mit Pfeilen wird die optimale Bewegungsrichtung zum nächstgelegenen Notausgang angegeben. Die Standorte von Feuerlöschern im Unternehmen, Erste-Hilfe-Einrichtungen, Treppen und Aufzügen sind ebenfalls mit Piktogrammen gekennzeichnet.

3.     Legende

Alle verwendeten Piktogramme, Symbole und Abkürzungen werden in der Legende erklärt.

4.     Tafel zum Verhalten im Falle eines Brandes

Ein Informationskasten zeigt Schritt für Schritt, was im Falle eines Brandes im Betrieb zu tun ist. Erfahren Sie in unserem Artikel Das richtige Verhalten im Brandfall am Arbeitsplatz mehr dazu.

5.     Tafel zum Verhalten im Falle eines Unfalls

Ein zweiter Informationskasten enthält die Verhaltensregeln im Falle eines Arbeitsunfalls im Betrieb. Erfahren Sie in unserem Artikel Arbeitsunfall: Was tun? mehr dazu.

Das Layout des Flucht- und Rettungsplans sollte schließlich grafisch überarbeitet werden, um ein klares und ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten.

Montage der Flucht- und Rettungspläne

Fluchtpläne und Rettungspläne sollten in einer Höhe von etwa 1,60 m angebracht werden. Sorgen Sie für einen Ort, an dem häufig Menschen vorbeigehen oder sich sogar aufhalten. Solche Orte sind zum Beispiel Gebäudeeingänge, Flure, Innentüren, etc.

Pro Etage muss mindestens ein Flucht- und Rettungsplan vorhanden sein. Sie müssen in der richtigen Position in Bezug auf den Standort des Betrachters und genau an der mit der Standortnadel markierten Stelle angebracht sein.

Schulungen und Übungen

Regelmäßige Schulungen und Übungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Personen im Gebäude mit dem Flucht- und Rettungsplan vertraut sind und im Ernstfall richtig handeln können. Diese sollten beinhalten:

  • Theoretische Schulungen über die Inhalte des Flucht- und Rettungsplans.
  • Praktische Evakuierungsübungen, um das Verhalten im Ernstfall zu trainieren.
  • Auffrischungskurse und Übungen in regelmäßigen Abständen.

Überprüfung und Aktualisierung

Ein Flucht- und Rettungsplan ist kein statisches Dokument. Er sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden. Veränderungen im Gebäude, neue Gefährdungen oder geänderte gesetzliche Vorgaben können Anpassungen erforderlich machen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten stets über die aktuelle Version des Plans informiert sind.

Wer darf überhaupt Flucht- und Rettungspläne erstellen?

Prinzipiell dürfen alle Personen Flucht- und Rettungspläne erstellen, vorausgesetzt, sie verfügen über fundierte Kenntnisse der DIN ISO 23601 und der DIN ISO 7010. Außerdem sollten sie über den gesamten Bereich des vorbeugenden Brandschutzes Kenntnisse haben. Darüber hinaus sollten die Flucht- und Rettungspläne mit professioneller Software, d.h. einem CAD-Programm, erstellt werden.

Der Hintergrund ist, dass Flucht- und Rettungspläne sorgfältig und normgerecht geplant, erstellt und aktualisiert werden müssen.

Einen Fluchtwegplan sollte stets durch einen Brandschutz Experten erstellt werden. Die Fachleute müssen mit den Vorschriften vertraut sein und können auf dieser Basis rechtssichere Fluchtwegepläne erstellen.

Flucht- und Rettungsplan erstellen oder erstellen lassen?

Die Erstellung eines Flucht- und Rettungsplans ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die sorgfältige Planung und kontinuierliche Überprüfung erfordert. Ein gut durchdachter Plan kann im Notfall Leben retten und Schäden minimieren. Daher sollten Unternehmen und Einrichtungen diesem Thema hohe Priorität einräumen und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter entsprechend geschult sind – wie Sie sehen, ist das Thema also komplex.

Es empfiehlt sich im Allgemeinen, die Erstellung und Aktualisierung der Pläne an etablierte Fachunternehmen zu übertragen. Dies gewährleistet eine professionelle und rechtskonforme Umsetzung. Auch spätere Aktualisierungen können schnell und einfach durchgeführt werden.

ProSafeCon ist Ihr Experte für die Erstellung von Flucht- und Rettungspläne und sämtliche Themen rund um die Bereiche Brandschutz und Arbeitsschutz. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf für ein Angebot.

Quellen:

https://www.baunormenlexikon.de/norm/din-iso-23601/5fc9bdc9-204f-476b-98d3-077238565520

https://www.baua.de/DE/Angebote/Regelwerk/ASR/ASR-A1-3

https://www.baua.de/DE/Angebote/Regelwerk/ASR/ASR-A2-3

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