Ein effizientes Wertstoffmanagement ist für Unternehmen heute mehr als nur eine Verpflichtung zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) für Gewerbeabfall. Es ist vielmehr zu einem entscheidenden Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit geworden. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch die Getrenntsammlungsquote und die Regelungen durch die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV). In einer Zeit, in der Ressourcenknappheit und Umweltauswirkungen immer stärker in den Fokus rücken, ist die effektive Nutzung und Wiederverwertung der Wertstoffe nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern bietet auch vielfältige ökonomische Chancen.
Wertstoffmanagement in Unternehmen
Ein umfassendes Wertstoffmanagement beginnt bereits bei der Beschaffung. Unternehmen können durch die Auswahl von umweltfreundlichen Materialien und Lieferanten, die auf Recycling und Wiederverwendung setzen, ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Dies schafft nicht nur goodwill bei umweltbewussten Kunden, sondern kann auch langfristig Kosten senken, da ressourceneffiziente Materialien oft auch kostengünstiger sind.
Die interne Prozessoptimierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Durch die Implementierung effizienter Abfalltrennungs- und Recyclingprogramme kann die Abfallvermeidung im Betrieb gefördert und der Anteil wiederverwertbarer Materialien erhöht werden. Das minimiert nicht nur Entsorgungskosten, sondern eröffnet auch neue Einnahmequellen durch den Verkauf von Sekundärrohstoffen. Es gibt Wertstoffe, die gutschriftsfähig sind, was nichts anderes bedeutet, als dass man eine Vergütung für die Abfälle erhält. Häufig handelt es sich dabei um Metalle.
Eine interessante Quelle vor dem Hintergrund der schwankenden Preise für Wertstoffe ist der Preisindex von EUWID. Dort werden Preise und Trends für eine breite Palette von Sekundärrohstoffen und Entsorgungsdienstleistungen recherchiert und veröffentlicht. Fachredakteure erstellen die Preisindizes und Marktberichte auf der Grundlage umfassender Kontakte zu den relevanten Marktteilnehmern, um sicherzustellen, dass die veröffentlichten Preisinformationen zuverlässig sind.
Altpapier als Wertstoff
Papier das lose gesammelt und geschüttet wird ist in dieser Form nicht recycelbar. Das ist ein häufig auftretendes Problem in Betrieben. Entsorger berechnen für die Entsorgung von losem geschüttetem Paper in der Regel zumindest die Anfahrt.
Papier bedarf einer Pressung in Würfel, um zum Roh- bzw. Wertstoff zu werden. Nur in dieser Form kann Papier in Papierfabriken verarbeitet werden. Dafür gibt es auch preislich erschwingliche Papierpressautomaten (auch zur Vermietung), die beispielweise in der eigenen Halle stehen und das Papier in Würfel pressen können. Unternehmen, die ihr Altpapier damit in entsprechende Würfel pressen, können diesen Papier Wertstoff entsprechend vermarkten und verkaufen.
Schrott und Altmetalle als Wertstoffe
Metalle und insbesondere hochwertige Metalle wie Aluminium können vergleichsweise einfach recycelt werden, indem sie einfach wieder eingeschmolzen werden. Dafür gibt es einfach zu ermittelnde Rohstoffpreise für diese Metalle.
Formularbeginn
Kunststoffe als Wertstoff
Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Kunststoffe als Wertstoffe vermarktet und verkauft werden. Ein gutes Beispiel für Kunststoff als Wertstoff sind Verpackungsbänder, die häufig für den sicheren Transport von Paketen eingesetzt werden. Statt diese Verpackungsbänder einfach in den Abfall zu anderem Gewerbemüll zu werfen, können diese sortenrein gesammelt werden. Mit Hilfe von vermietbaren Schnitzelmaschinen werden die Bänder auf 5-6 cm lange Steifen zugeschnitten, zerhackt und schließlich abgeholt. Auf diese Weise können diese Plastikbänder zu einem vermarkt- und verkaufbaren Wertstoff gemacht werden.
Ein ähnliches Prinzip gilt für Wickelbänder aus Kunststoff. Auch hier liegt die Betonung auf einer sortenreinen Trennung. Eine Absprache mit Entsorgern kann hierbei interessant sein, um zumindest eine kostenfreie Abholung zu vereinbaren.
Strategische Chancen durch ganzheitliches Wertstoffmanagement
Neben ökonomischen Vorteilen bietet ein ganzheitliches Wertstoff- und Abfallmanagement im Unternehmen auch strategische Chancen. Unternehmen, die sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit positionieren, können ihr Image stärken und die Bindung zu Kunden und Stakeholdern vertiefen. Eine klare Nachhaltigkeitsstrategie kann zudem dazu beitragen, talentierte Mitarbeiter anzuziehen und zu halten, die zunehmend Wert auf ethische und umweltbewusste Unternehmenspraktiken legen.
Darüber hinaus sind viele Märkte und Branchen zunehmend durch gesetzliche Vorschriften und regulatorische Anforderungen im Bereich Umweltschutz und Abfallentsorgung beeinflusst. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklungen reagieren und proaktiv handeln, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und potenzielle Risiken minimieren.
Dafür sind Experten gefragt. ProSafeCon unterstützt Sie gerne rund um das Thema Abfall und berät Sie zu den Anforderungen für ganzheitliches Wertstoffmanagement. Außerdem können Sie auf uns als externer Abfallbeauftragter zurückgreifen, wenn Sie im Betrieb keine eigenen Abfallspezialisten haben oder nicht über die nötigen Ressourcen verfügen.